Frontplatten-Design und Frontplatten-Herstellung

 

Das Bild oben zeigt eine mit Corel Draw gezeichnete (Synthesizer-) Frontplatte mit Drehknöpfen. Es ist mit einfachen Mitteln durchaus möglich, solch eine Frontplatte (in die später dann noch die Potis mit ihren Knöpfen eingebaut werden müssen) selber herzustellen.

 

Dazu benötigen Sie:

  • Ein Grafik-Vektor-Zeichenprogramm (z.B. Corel Draw)
  • Einen Tintenstrahldrucker
  • Foto-Glanzpapier für Tintenstrahldrucker
  • Transparente Klebefolie aus dem Zeichenbedarf- bzw. Deko-Fachhandel
  • Schere
  • Klebstoff
  • Cuttermesser
  • Lineal
  • Als Montageplatte dienende Alu- oder Kunststoffplatte (ca. 2 bis 2,5 mm Durchmesser)

 

Ist die geplante Frontplatte kleiner als ein DIN-A4-Blatt, dann haben Sie Glück. Ist sie größer, wird es etwas kniffliger.

 

Entwerfen Sie die Frontplatte mit dem verwendeten Grafikprogramm in Originalgröße auf dem Bildschirm.

Zeichnen Sie die Durchmesser der zu bohrenden Löcher so wie das Fadenkreuz in deren Mitte zum Ansatz des Körners vor dem Bohren.

Zeichnen Sie außerdem die gewünschte Beschriftung der Frontplatte, die Skalenstriche um die Drehknöpfe und alle weiteren Zier-Elemente.

Wählen Sie (nach einem Probedruck) die richtige Farbe der Frontplatte aus, so dass das fertige Bild (Ausschnitt) ungefähr so wie unten gezeigt aussieht:

 

 

Drucken Sie die Zeichnung zwei Mal aus. Einmal auf Foto-Glanz-Papier mit höchstmöglicher Qualität und Auflösung, und einmal auf normales Papier mit normaler Druckqualität. Um Druckertinte zu sparen, können Sie beim Normal-Ausdruck auch die Hintergrundfarbe auf weiß setzen und die Beschriftungsfarbe entsprechend ändern, falls sie vorher ebenfalls weiß war. Nicht vergessen, bei Varianten mit gesonderten Dateinamen zu speichern.

Erzeugen Sie zuerst die optisch schöne, farbige Version. Ihr Ausdruck soll später zur Frontplatte werden. Erst wenn alles an der richtigen Stelle ist und gut aussieht, darf die "Normalversion" daraus entstehen. Diese soll dann als Bohrplan dienen.

 

Kleben Sie den Bohrplan mit Klebestreifen unverrückbar an der als Frontplatte dienenden Aluplatte fest.

Benutzen Sie einen auf dem Ausdruck angesetzten Körner, um die zum Bohren nötigen Löcher zu markieren. 

Entfernen Sie den Bohrplan und bohren Sie die Löcher an den mit dem Körner markierten Stellen.

Achten Sie auf den jeweils richtigen Durchmesser der Bohrer und bohren Sie bei größeren Durchmessern (z.B. Poti) zunächst ein kleines Loch vor.

Entfernen Sie alle Bohrgrate und schleifen Sie die Aluplatte bei Bedarf mit etwas Schmirgelpapier glatt.

 

Überziehen Sie den farbigen Hochglanz-Ausdruck zu Schutzzwecken mit selbstklebender Klarsicht-Folie. Dies ist ein Prozess, der sehr viel Geduld und Sorgfalt erfordert und am besten von zwei Personen durchgeführt wird. Eine Person zieht die Folie vorsichtig von ihrer Unterlage ab, die andere Person reibt die Folie mit einem Tuch (Geschirrtuch) auf dem Ausdruck auf. Achten Sie darauf, dass keine Luftblasen entstehen und keine Schmutzpartikel mit eingeklebt werden.

 

Schneiden Sie die durch die Klebefolie geschützte Frontplattenfolie nun mit Cuttermesser und Lineal zurecht und schneiden Sie die Löcher für die Bohrungen mit einer kleinen Nagelschere passend aus. Zum Ausschneiden gibt es im Baumarkt auch spezielle Stanzwerkzeuge, die ähnlich wie ein Meißel aussehen und mit denen man zum Beispiel runde Löcher in Gummi oder Leder stanzen kann. Mit solch einem Werkzeug geht die Arbeit schneller, bequemer und präziser vonstatten als mit einer Nagelschere.

 

Kleben Sie nun die Frontplattenfolie vorsichtig mit doppelseitigem, dünnem Klebeband so auf die Metallplatte, dass die Löcher in der Platte mit den Löchern in der Folie genau übereinstimmen. Die Löcher dienen als Referenz für die richtige Positionierung der Folie, so dass man beim Ausschneiden (Stanzen) sehr präzise vorgehen sollte.

 

Reiben Sie nun die Folie mit einem Tuch gut an die Aluplatte an. Um die Stabilität des Ganzen zu erhöhen, überkleben wir die gesamte Frontplatte nun noch einmal mit transparenter Klebefolie, wobei wir die Folie um etwa einen Zentimeter über den Rand überstehen lassen. Diese überstehenden Teile werden um die Aluplatte herumgeklebt und haften auf deren Rückseite. Damit die Ränder auch schön scharfkantig beklebt werden, reiben wir die Folie mit dem bereits benutzten Tuch langsam und vorsichtig um die Vorder- und Hinterkanten der Aluplatte herum.

 

Sie haben jetzt, wenn alles gut funktioniert hat, eine Frontplatte, die von derjenigen eines in einer Fabrik hergestellten Gerätes auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden ist. 

 

Wenn die Löcher in der Aluplatte nicht ganz genau mit denen in der Folie übereinstimmen, können diese nachträglich (und vorsichtig) mit einer Rundfeile angepasst werden. Wenn man sorgfältig dabei vor geht, bleibt die aufgeklebte Folie unbeschädigt.

 

Beim Festschrauben der Potis und Schalter kann es geschehen, dass die entsprechende Sechskantmutter beim Drehen die aufgeklebte Klarsichtfolie auf der Frontplatte beschädigt. Bringen Sie zur Vorsicht eine glatte und möglichst dünne, passende Unterlegscheibe zwischen Mutter und Frontplattenoberfläche an, dann kann nichts passieren. Befestigen Sie die Muttern nicht mit einer Kombizange, sondern nur mit einem passenden Schraubenschlüssel, da Kombizangen oft abrutschen und dabei die Frontplatte beschädigen können. Achten Sie darauf, dass die Mutter gerade so fest angezogen ist, dass sich das entsprechende Poti (Schalter) nicht mitdrehen kann. Bei noch festerem Anziehen der Mutter kann das heutzutage meistens aus Plastik bestehende Gewinde so beschädigt werden, dass sich die Mutter am Anschlag auf der Stelle dreht und sich das Poti dadurch nicht mehr befestigen lässt. Wenn die Gewindelänge des Potis es erlaubt, ist ein spezieller Ring sehr hilfreich, der durch seine vielen Einkerbungen am Rand wie ein kleines Schaufelrad aussieht und beim Zusammendrücken wie eine Feder einen Gegendruck erzeugt, der das Poti festklemmt. Dieser Ring wird zwischen dem Poti und der Frontplatte angebracht; also auf der Rückseite der Frontplatte.

 

Ist Ihre Frontplatte größer als die Fläche, die Ihr Drucker liefern kann, so muss sie aus mehreren Ausdrucken zusammengesetzt werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass die Teilstücke beim Aufkleben auf die Aluplatte nicht auseinanderdriften. Dies gilt sowohl für den Bohrplan als auch die endgültige Folie. 

Damit die Nahtstellen nicht allzu auffällig sind, könnten sie durch Zierlinien noch zusätzlich betont werden.