Das Rätsel der Signale unter 20 Hz

 

 

Ich wollte schon immer einmal wissen, was man empfängt, wenn man eine Spule mit möglichst vielen Windungen an einen NF-Verstärker anschließt, der so empfindlich ist, dass man die schwächsten magnetischen Wechselfelder bis herab zu einer Frequenz knapp über 0 Hertz damit nachweisen kann. 

Als ich so etwa um die Jahrtausendwende endlich die Zeit fand, dieser skurrilen Idee nachzugehen, stellte sich mir von Anfang an ein großes Problem in den Weg: Der störende 50-Hz-Netzbrumm, der nicht nur in Innenräumen, sondern generell in Wohngebieten so stark ist, dass er jeden empfindlichen Verstärker sofort übersteuert und eine genaue Erfassung irgendwelcher schwächeren Signale unmöglich macht.

 

Nachdem dieses Problem durch den Einbau eines entsprechenden Tiefpassfilters gelöst war, begann ich, die Verstärkung bis zum Faktor 100.000, und die Windungszahl meiner Ringspule (mit ca. 50 cm Durchmesser) bis auf den Wert 1000 zu erhöhen.

 

Da die Frequenzen im von mir untersuchten Bereich nicht hörbar sind, musste ich sie im Computer speichern. Später habe ich mir dann in aller Ruhe die Zeitsignale der Aufzeichnungen auf dem Monitor meines PCs angeschaut. Mit "Zeitsignale" meine ich die Darstellung von Signalen, die man auch auf einem Oszilloskop sehen kann: Der Verlauf der Schwingungen in der Zeit bzw. als Funktion der Zeit, also meistens eine mit vielen Zacken versehene, horizontale Linie.

 

Mir fiel zwar auf, dass sich die Zeiten, in denen viele "Zacken" erschienen mit den Zeiten der Ruhe (gerade Linie) mit einer gewissen Regelmäßigkeit abwechselten, aber da man aus einem Liniengewirr auf einem Bildschirm durch bloße Beobachtung keine weiteren Erkenntnisse zutage fördern kann, beschloss ich, die FFT-Analyse über der Zeit  zur weiteren Untersuchung der empfangenen Signale einzusetzen und diese durch schnelleres Abspielen hörbar zu machen. Dazu verwendete ich die freie Software Cool-Edit 95, die ich auch heute noch den aktuelleren Versionen vorziehe. Glücklicherweise kannte ich mich durch meine berufliche Tätigkeit mit dem Thema FFT-Analyse recht gut aus und wusste, wie man mit der entsprechenden Software umgeht.

 

Das Ergebnis war überwältigend und ich fühlte mich, als wäre ich in eine völlig neue Welt der Wahrnehmung vorgedrungen: Auf dem Bildschirm zeigten sich, wo vorher nur Zacken sichtbar waren, deutlich erkennbare Muster und Strukturen, die sich regelmäßig wiederholten und die beim schnellen Abspielen an ihrem typischen Klang zu erkennen waren.

 

Doch woher kamen diese Signale, deren Frequenz-Anteile zum Teil unter einem Hertz lagen, und welche Bedeutung hatten sie?

 

Um es kurz zu machen: Bis heute, 15 Jahre nach dieser Zeit, ist immer noch nicht hundertprozentig geklärt, worum es sich bei diesen Signalen handelt. Vieles deutet darauf hin, dass es sich um Emissionen industrieller Anlagen handelt, aber erstens gibt es keine eindeutigen Hinweise darauf und zweitens gibt es vieles, was dagegen spricht.

 

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